Vorstand
Vorsitzende:
Lea Honoré
Handy: 0178 / 7239062
E-Mail: l.honore.vgb@web.de
Stellvertretender Vorsitzender:
Niels Wienrich
Ehrenvorsitzender:
Dr. Peter Stolz
Weitere Vorstandsmitglieder
John Borrmann, Schatzmeister
Tobias Möritz, Schriftführer
Wofür wir stehen
Lea Honoré, Vorsitzende

Ob es eine Kindheit zwischen Scherben und Wüste bei Ausgrabungen in Syrien oder einfach Zufall war: Die Frage danach, wie etwas geworden ist, interessiert mich, solange ich mich erinnern kann. Gleichzeitig bin ich fest davon überzeugt, dass diese Frage eine zentrale ist, deren Versuch der Beantwortung uns zu Menschen macht.
Dass ich mich für das Bestehen des Geschichtsunterrichts einsetze, ist die logische Schlussfolgerung. Geschichte muss als eigenständiges Unterrichtsfach erhalten bleiben und von gut ausgebildeten Fachkräften unterrichtet werden. Und Geschichte braucht Zeit, denn nicht immer liegen die Fragen einfach da, fast nie sind die Antworten leicht zu erfassen und eigentlich immer braucht es den Austausch mit anderen. Das Unterrichtsfach Geschichte muss in seiner Stundentafel erhöht werden, denn nur so kann historisches Lernen stattfinden. Und weil historisches Lernen menschliches Lernen ist, muss das Fach Geschichte in den Berliner Schulen wieder gestärkt werden.
Niels Wienrich, stv. Vorsitzender

Ich bin der Überzeugung, dass Geschichte weit mehr ist als das bloße Aneinanderreihen von Daten und Fakten – sie ist das lebendige Band, das uns mit unserer Vergangenheit verbindet und uns zugleich den Weg in die Zukunft weist. Historisches Lernen bedeutet, sich mit den tiefgreifenden Fragen unserer Zeit kritisch auseinanderzusetzen – Fragen, die uns zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern in einer pluralistischen Gesellschaft machen. Jeder Blick in die Geschichte eröffnet neue Perspektiven, die uns helfen, gegenwärtige Herausforderungen besser zu verstehen und verantwortungsbewusst zu handeln.
Die Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen, ob im Alltag oder in den großen Umbrüchen der Geschichte, lehrt uns Empathie, Alterität und das Bewusstsein für die Entwicklung gesellschaftlicher Werte. Sie zeigt zugleich auf, welche Folgen das Vergessen oder Verzerren der Vergangenheit haben kann. Deshalb muss der Geschichtsunterricht als eigenständiges Fach in seiner inhaltlichen Bedeutung und zeitlichen Ausstattung in den Berliner Schulen gestärkt werden – als fundamentaler Baustein der demokratischen Bildung.
Dr. Peter Stolz, Ehrenvorsitzender:

In meiner multikulturellen Kindheit gab es viele Geschichten, die ich sprachlich oder inhaltlich nicht verstand, was bedeutete „Dubček svoboda“, warum konnte meine Großmutter so gut französisch und kreisten ihre Geschichten immer wieder um deutsch-französische Familienthemen, was wollte der amerikanische farbige Soldat von mir als Kindergartenkind, wenn er sagte: „Come on, hey little boy, do you want a candy?“
Verschiedene Geschichten bestimmten meinen Alltag, ich wollte sie verstehen, dechiffrieren, Sprachen lernen, um die Geschichten zu entziffern und bald wollte ich auch selbst Geschichten erzählen.
Seit den Malereien der Höhlen von Lascaux wissen wir, dass sich Menschen gerne Geschichten erzählen, Moses begann mit den zehn Geboten ein Narrativ, dass bis heute säkularisiert die westliche Werte-Welt bestimmt, im Galater-Brief beginnt eine wunderbare humanistische Geschichte mit „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
Geschichten aus der Vergangenheit, multiperspektivisch und konfrontativ, garantieren die Erinnerung und das Gedächtnis an die Menschen, ihre Gesellschaften, ihre Gedanken und Gefühle.
Nur ein Fach kann diesen Reichtum immer wieder heben: das Fach Geschichte.
Die narrative Kompetenz ist deshalb das, was Schülerinnen und Schüler lernen, um diesen Schatz der Menschheit immer wieder zu erzählen, zu rekonstruieren und neu zu konstruieren.
Geschichte ist dadurch ein wunderbares Fach der differenzierten Gedanken und Emotionen der Menschheit, ein säkularisiertes Gedächtnis, das in der aktuellen politischen Situation in Berlin einer deutlichen Stärkung bedarf.